Was ist eigentlich in Schweden los?

von docmacher

 

Unsere Einheitsmedien überschlagen sich gerade vor Schadenfreude darüber, daß die Schweden angeblich massive Probleme mit Corona haben, denn die dortige Regierung ist bekanntlich einen Sonderweg gegangen und hat nur relativ moderate Maßnahmen angeordnet. Der zwangsgebührenfinanzierte RBB behauptet dreist: „Schweden setzte in der Pandemie auf Appelle statt Verbote, wollte Risikogruppen schützen und das Virus moderat zirkulieren lassen. Es hat nicht funktioniert.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/12/schweden-sonderweg-regierung-gesundheitsbehoerde-verfassungsrecht.html

Wir werden gleich sehen, daß das nicht stimmt. Zuvor noch der Hinweis, daß es selbstverständlich auch in Schweden gewisse Einschränkungen gibt. Großveranstaltungen sind ebenso untersagt wie bei uns, Sportstudios und Schwimmhallen sind aber geöffnet, es wird jedoch vom Besuch abgeraten. Eine Maskenpflicht herrscht nach wie vor nicht. Die Maßnahmen im einzelnen findet man hier:

https://www.handelskammer.se/de/nyheter/informationen-fuer-mitglieder-und-kunden-zum-coronavirus-covid-19

Wahrscheinlich ist es genau das, was die deutsche Einheitsjournaille besonders wütend macht: Ein ganzes Land weigert sich, dem Gesslerhut zu huldigen. Man verstehe mich nicht falsch: Ich spreche hier von der sog. Alltagsmaske, deren Wirksamkeit laut WHO nicht erwiesen ist. Es gibt zahlreiche Studien dazu, deren Ergebnisse höchst uneinheitlich sind. Einige Beispiele dazu:

https://aapsonline.org/mask-facts/

Daß Alltagsmasken keine echte Wirkung besitzen, hat jetzt ja auch die Bundesregierung indirekt zugegeben, denn sonst würde sie ja keine FFP2-Masken ausgeben.

Aber schauen wir uns mal an, was in Schweden wirklich los ist. Dazu verlassen wir uns natürlich nicht auf die Meldungen deutscher Medien, sondern holen uns die Informationen direkt von den schwedischen Behörden. Wir geben also in eine Suchmaschine die Begriffe „sverige“ und „corona“ ein und finden folgendes:

https://www.folkhalsomyndigheten.se/smittskydd-beredskap/utbrott/aktuella-utbrott/covid-19/statistik-och-analyser/bekraftade-fall-i-sverige/

Ich kann übrigens kein Schwedisch, aber etwas Norwegisch. Das Gute an den skandinavischen Sprachen ist, daß sie sich so ähnlich sind, daß man nur eine können muß, um auch Texte in den anderen einigermaßen verstehen zu können.

Wir gehen auf Frågor och svar (Fragen und Antworten) und scrollen nach unten auf „Statistik“ und öffnen den Absatz Hur många är sjuka i Sverige? (Wie viele sind in Schweden krank?).

Dort finden wir Hinweise darauf, wie die Schweden „Krankheit“ definieren. Sie definieren sie so wie wir, nämlich als positives Testergebnis:

I Sverige har testningen i enlighet med den nationella strategin ökat kraftigt under april, maj och juni månad och merparten av landets regioner uppmanar och erbjuder alla med symtom att testa sig. Med en omfattande testning minskar mörkertalet.“

Auf Deutsch: Die Testhäufigkeit hat seit April stark zugenommen, wer Symptome hat, kann sich testen lassen.

Mit diesem Wissen können wir uns jetzt die Entwicklung der letzten Monate anschauen:

 

 

Die Krankheitsfälle pro Tag haben also stark zugenommen, was zweifellos mit der größeren Testhäufigkeit und der Jahreszeit zusammenhängt. Andererseits haben aber die Anzahl der Patienten auf Intensivstationen und die Anzahl der Verstorbenen abgenommen. Wie kann das sein? Man würde ja erwarten, daß, wenn es mehr Kranke gibt, darunter auch mehr schwere Fälle sind, also Fälle für die Intensivstation und Verstorbene. Wenn das nicht zutrifft, könnte das woran liegen?

Mir fallen spontan zwei Gründe ein:

1. Es gibt zu viele positive Testergebnisse, weil der Test auch geringste Spuren von viraler RNS findet bzw. bereits abgestorbene Viren. Diese so Getesteten werden natürlich nicht ernstlich krank.

2. Es hat sich in Schweden eine Art Immunität ausgebreitet. Man spricht hier auch gern von Herdenimmunität, d.h. daß eine hinreichend große Anzahl Personen Kontakt mit dem Virus hatte und dadurch Antikörper bilden konnten, die jetzt einen schweren Krankheitsverlauf verhindern.

 

Wenn das zutrifft, müßte man eine Wellenbewegung erwarten mit ständig kleiner werdenden Wellenkämmen. Warten wir ab.

 

 

 

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