Corona-Karls IQ-Verlust

von docmacher

Bekanntlich ist Karl Lauterbach zur Zeit Dauergast in den Talkshows des zwangsgebührenfinanzierten Merkelschen Propagandafunks. Er wird dort üblicherweise als der Gesundheitsexperte der selbsternannten Volkspartei SPD (derzeit 14%, Tendenz fallend) vorgestellt. Was viele nicht wissen: Lauterbach hat zwar das Medizinstudium abgeschlossen, aber nie als Arzt praktiziert. Er darf sich erst seit Abschaffung der AiP-Zeit (Arzt im Praktikum) Arzt nennen, weil man zuvor ohne Tätigkeit als AiP keine Approbation erhielt. Für den Autor dieses Artikels gilt übrigens dasselbe: Er wird demnächst 25 Jahre nach dem Bestehen des 3. Staatsexamens und Erhalt der Promotion die ärztliche Approbation beantragen, um dann vielleicht auch eine Karriere als Talkshowtourist zu starten.

Corona-Karl ist also kein „richtiger“ Arzt, weil ihm die klinische Erfahrung fehlt. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn er sich zurückhalten und keine Falschinformationen verbreiten würde. Eine der übelsten Lauterbachschen Lügen war die Behauptung, daß eine Covid-Infektion zur Verminderung des Intelligenzquotienten um durchschnittlich 8,5 Punkte führen könne. Corona-Karl stützt diese Behauptung auf folgende Studie:

 

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.10.20.20215863v1

 

Schauen wir sie uns etwas genauer an. Als erstes fällt auf, daß diese Studie noch nicht „peer reviewed“ ist, d.h. sie wurde noch nicht von dafür qualifizierten Experten geprüft. Wenn man diesen Hinweis anklickt, erfährt man folgendes:

We also urge journalists and other individuals who report on medical research to the general public to consider this when discussing work that appears on medRxiv preprints and emphasize it has yet to be evaluated by the medical community and the information presented may be erroneous. (Hervorhebung von mir)

 

Hat Lauterbach darauf hingewiesen? Ich gehe nicht davon aus, obwohl ich natürlich nicht alle seine Interviews gesehen/gehört habe. Gehen wir die Studie von Beginn an durch: Sie hatte 84285 Teilnehmer, von denen 60 angeben, beatmet worden zu sein. Künstliche Beatmung auf einer Intensivstation ist ja der schwerste anzunehmende Verlauf von Covid19. Davon waren 0,07% der Teilnehmer betroffen, also 7 von 10000.

147 Teilnehmer waren hospitalisiert, ohne beatmet worden zu sein, was 0,17% entspricht. 176 Personen klagten über Atemprobleme, die ambulant behandelt wurden, 3466 hatten Atemprobleme, ohne sich in Behandlung zu begeben (wahrscheinlich leichter Husten) und 9201 Teilnehmer gaben andere Symptome an. Der aufmerksame Leser wird festgestellt haben, daß das nur 13050 Personen sind. Die übrigen 71235 waren gesund bzw. zumindest nicht an Covid erkrankt.

 

Da Corona-Karl nun behauptet, daß Covid19 zu einem Intelligenzdefizit führt, würde man ja annehmen, daß in besagter Studie ein Vorher-Nachher-Test durchgeführt wurde. Man hätte also Personen gesucht, die irgendwann in der Vergangenheit einen Intelligenztest absolviert haben und danach an Covid erkrankten. Nach ihrer Genesung hätte man sie gebeten, den Test zu wiederholen. Natürlich müßte dabei berücksichtigt werden, wie lange der erste Test zurückliegt und was in der Zwischenzeit alles geschah. Eine solche Strategie ist zwar möglich, aber nur mit einer sehr kleinen Anzahl an Teilnehmern. Man wäre also niemals auf einen Stichprobenumfang von 84285 gekommen, sondern eher auf einen von n=8. Wenig beeindruckend für Medien und Öffentlichkeit.

 

Stattdessen wurden die Resultate eines im Internet erreichbaren Tests der BBC herangezogen, der aus neun Subtests bestand. Nach Abschluss des Tests wurde den Teilnehmern ein Fragebogen präsentiert, in dem neben Informationen zu Alter, Beruf, Einkommen, Vorerkrankungen usw. angeben sollten, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß sie von Covid betroffen waren. Die Resultate der Erkrankten wurden nun mit den Durchschnittswerten aller Teilnehmer verglichen. Es zeigte sich, daß bei den schweren Fällen der erreichte Wert um 0,57 Standardabweichungen unter dem Durchschnitt lag, was laut den Autoren einem Unterschied von 8,5 Punkten eines klassischen Intelligenztests entsprechen soll. Das steht auf Seite 8 der pdf-Version.

Und nun kommt das entscheidende: Auf Seite 10 wird zugegeben, daß der Test kein klassischer Intelligenztest ist (the battery of tests should not be considered an IQ test in the classic sense“). Und es wird auch zugegeben, daß andere Erkrankungen, die künstliche Beatmung erfordern, zu denselben Resultaten führen können („It also is plausible that cognitive deficits associated with COVID-19 are no different to other respiratory illnesses.“). Die Ursache dafür ist natürlich nicht der jeweilige Erreger oder sonstige Auslöser, sondern die Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff.

 

Man fragt sich jetzt, ob Corona-Karl die Studie wirklich gelesen hat. Hoffentlich nicht, denn dann muß man ihm unterstellen, daß er die wesentlichen Aussagen vorsätzlich weggelassen hat, um Panik zu erzeugen.

 

 

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